Stein des Anstoßes: das horrende Honorar des Nachlassverwalters Robin Brühmüller von mehr als 200 Millionen Euro – gemäß der 1,5-Prozent-Regelung, die nach der Tabelle des Deutschen Notarvereins vorgesehen ist.
Mal abgesehen davon, dass eine Änderung des Erbrechts notwendig ist, dass Superreiche endlich mal ihren fairen Anteil bezahlen, ist das Notarwesen auch dringend reformbedürftig.
Ich weiß nicht zu welchen Grad Notare z.b. persönlich haftbar sind für Fehler, dass man die Kosten auf Prozentbasis kalkulieren muss, aber auch das Risiko wäre ja nicht nach oben hin offen. Worst case bliebe immer die Privatinsolvenz.
Zumindest die grundlegende Notarfunktion sollte meiner Meinung nach einfach vom Staat angeboten werden.
Das war auch der Grund weshalb es so lange dauert, bis die Steuer erhoben wurde. Es gab die Klage der Hinterbliebenen gegen den Nachlassverwalter, dass dieser die Situation absichtlich so gedreht hat, dass die 1,5 % Regelung angewendet wird. Jedoch wurde hierzu zu gunsten des Notars entschieden.
Tipp wer mehr wissen möchte:
https://pca.st/episode/e6bf6444-7479-4172-81bf-f0c5f8166cde
Macht und Millionen – Der Podcast über echte Wirtschaftskrimis
Heinz-Hermann Thiele war einer der reichsten Unternehmer Deutschlands. Nach seinem Tod im Jahr 2021 hinterließ der Patriarch des Knorr-Bremse-Imperiums ein Erbe von mindestens 15 Milliarden Euro. Das Vermögen sollte seiner Vorstellung nach in eine Familienstiftung übergehen – doch Thiele wurde mit dem Testament nicht fertig. Daraufhin entbrannte ein heftiger Streit zwischen Thieles Tochter und Thieles zweiter Ehefrau um die Nachfolge in der Familienstiftung. An den Auseinandersetzungen beteiligt ist auch Testamentsvollstrecker Robin Brühmüller. Dieser erhält für die Umsetzung von Thieles letztem Wille ein Salär von 225 Millionen Euro. Die Witwe beschuldigt Brühmüller, dieses Gehalt ihrem als geizig geltendem verstorbenen Mann mutwillig vorenthalten zu haben – was dieser von sich weist.
In der neuen Podcast-Folge geht es darum, wie eine der größten Erbsummen Deutschlands eine Familie entzweit.
Wir empfehlen den Beitrag von unserem Business Insider Kollegen Luca Schallenberger zum Thema: Nach Tod des Milliardärs Thiele: Tochter erhält 174 Millionen Euro – doch es gibt Zweifel, ob ihr das Geld überhaupt zusteht https://www.businessinsider.de/wirtschaft/streit-ums-erbe-tochter-von-milliardaer-thiele-kassiert-174-mio-euro/
ein Erbe von mindestens 15 Milliarden Euro.
Das ist echt krass, wenn man sich überlegt, was man mit so viel Geld sinnvolles machen könnte.
Hier wird monatelang rumdiskutiert, wenn sich eine Kita für ein paar hundert Euro mal ein Klettergerüst erneuern will, im Nachbarort stand gerade eine neu geplante Schule kurz vor der Inbetriebnahme im neuen Schuljahr kurz vor dem Aus, weil der Land und Kreis plötzlich an der Finanzierung gesägt haben, Kinder können nicht mehr schwimmen, weil die öffentlichen Bäder seit Jahrzehnten reihenweise mangels Finanzierung zumachen.
Und das sind fast schon Luxusprobleme, wenn man sich anschaut, wie viele Menschen sich kaum die alltäglichen Dinge des Lebens leisten können.
Und dann hockt da einer auf 15 Milliarden. Traurig
Es ist schon ein ziemlicher Zustand, wenn es newsworthy ist, dass Reiche auch mal Steuern zahlen.
Trotzdem gute Nachrichten!
Zumindest für Bayern…
Das bedeutet, dass bei den Erben anscheinend 8 oder mehr Mrd in nicht-Betriebsvermögen vorhanden waren (damit 4 Mrd “verfügbares Vermögen” übrig bleiben). Alle was in Firmen gebunden ist, wird ja normalerweise “verschont”.
Arm werden sie nicht davon.
Wenn ich das richtig sehe, dann waren das alles Aktiengesellschaften, das Vermögen war also vermutlich überwiegend in Aktien.
Aktien sind begünstigtes Vermögen (Beteiligungen an einer Kapitalgesellschaft), wenn die Beteiligung über 25% liegt (wir wollen ja nicht, dass Geringverdiener von solchen Ausnahmen profitieren).
Das Erbschaftssteuervermeidungskonstrukt war nicht schnell genug fertig. Da sind bestimmt auch die Bürgergeldempfängys schuld! Bis das geklärt ist spielt das kleinste Orchester der Welt eine traurige Melodei.
Stiftung zu spät. Och, das tut mir aber leid. Die Armen 😗
F
Und das ist wahrscheinlich immer noch massiv schöngerechnet.
Wenn man eine Millidärsfamilie mach richtig besteurt, kommt dort 166% der Kindergrundsicherung zustande. Wobei richtig auch immernoch zu wenig ist.
Mag mir – einem Jemand, dessen fiktive Nachkommen wahrscheinlich von der Erbschaftssteuer verschont bleiben werden – den ganzen Artikel in einer archive-ph-URL zukommen lassen?Edit: Ich bin dumm, gibt’s doch schon: https://archive.ph/ZOvkR