Okay, es ist wichtig, Themen mal anzusprechen, klar. Aber liegt das an mir, oder ist die taz mittlerweile die Zeitung von denen, die zu wenig Probleme haben?
Freundschaften vs Kinderwunsch ist jetzt nicht so in meinen top 100 Dingen, denen die einzige halbwegs mainstream-taugliche linke Zeitung einen Platz geben sollten. Hab in letzter Zeit eine Menge von Artikeln gehabt, wo ich mir dachte, den Sauerstoff, den den Autor beim Schreiben geatmet hat, hätte er irgendwie sinnvoller nutzen können.
Ich kann’s total verstehen - Kinder ziehen naturgemäß eine gewaltige Menge Aufmerksamkeit und Ressourcen auf sich und erfordern einfach ein anderes Leben. Natürlich kann der Kumpel nicht mehr spontan Freitag Nachts um die Häuser ziehen, wenn da ein kleines Lebewesen zu betreuen ist. Natürlich verändern sich die Themen beim Kaffeeklatsch, wenn die Freundin die neue Netflix-Serie nicht geschaut hat, weil bei ihr nur Bob der Baumeister läuft. Kinder verändern Menschen und es ist auch völlig ok, dass man Menschen vermisst, die man mal gekannt hat und die sich jetzt verändert haben
Kinder ziehen naturgemäß eine gewaltige Menge Aufmerksamkeit und Ressourcen auf sich und erfordern einfach ein anderes Leben.
Das stimmt nicht. Kinder ziehen nicht die Aufmerksamkeit auf dich oder erfordern bzw. fördern ein anderes Leben ein. Man verschiebt seine eigene Priorität. Das Wohl des Kindes ist dir selbst einfach wichtiger.
Man kann (fast) alles genauso weiter machen. Mit Ausnahme der Auswirkungen von SEINEM Schwangerschaftsbauch und der Notwendigkeit zur Regeneration IHRES Körpers.
Kinder verändern Menschen
Stimmt, jedoch nicht viel mehr wie ein Wechsel von der Schule zu Studium oder in den Beruf. Die Auswirkungen auf Freunde sind ähnlich.
Sag mal hast du Kinder? Was ist das denn für theoretischer Mumpitz?
Schon mal mit nem ordentlichen Kater morgens aufgewacht und dann hüpft dir ein Kind quickfidel ins Bett morgens um 7 Uhr und findet es suuuuperlustig den knodderigen Vater zu hopsen? Das macht man 1 mal und 2 mal mit, weil man möchte ja so wie früher. Ab dem dritten Mal überlegst du in der Kneipe, ob es so lange und so viel sein muss.
Man kann auch drauf scheissen und sein Leben wie früher weiterleben. Ist nicht besonders gut für Kinder allerdings. Diese Zeiten sind gottseidank vorbei.
Ja, ich habe Kinder und wie du auch schreibst kann man so weiter machen wie bisher. Du willst es nur selbst nicht mehr. Wieso meinen soviele, dass mit Kindern “das Leben” endet? Man übernimmt neue Verantwortungen, macht Erfahrungen und adaptiert sich, wie an vielen Stellen im Leben vorher auch.
Doch, natürlich. Kinder ziehen Aufmerksamkeit auf sich. Sorry, zu oft erlebt, dass die Eltern sich eigentlich gerne unterhalten wollten, aber das Kind dann die Aufmerksamkeit wollte und was auch immer gemacht hat.
Solche Situationen musste ich selbst häufig genug erleben. Kinder brauchen Aufmerksamkeit und fordern diese auch ein. Es bleibt jedoch weiterhin deine Entscheidung, ob du diese ihnen auch wirklich schenkst. Die Perspektive ist wichtig, andernfalls machst du dich selbst kaputt.
Da bist du aber als Freund/Freundin total auf der Verliererspur. Es ist immer total kacke sich in die Erziehung einzumischen und wenn die Kiddies da halt so drauf sind, dann kannst du halt meistens nicht wirklich viel machen, wenn du mal zu Besuch bist.
Was meinst du mit seinem Schwangerschaftsbauch? Nehmen Väter typischerweise zu?
Ja, das kann passieren und wird zusammen mit anderen Symptomen als Couvade-Syndrom oder Co-Schwangerschaft beschrieben. Allerdings ist die Forschungslage dazu noch sehr dünn.
Couvade-Syndrom
Menschen ändern und entwickeln sich im Laufe des Lebens. Einige haben Familien und Kinder. Andere nicht. Einige sind Hobbygärtner, andere sind Fußballenthusiasten und wiederum andere gehen gerne wandern. Manchmal entwickelt man sich im Laufe des Lebens in eine gemeinsame Richtung und manchmal driftet man auseinander. Das ist ganz natürlich und aus meiner Sicht nicht schlimm. Im Laufe des Lebens verliert man immer Kontakt zu früheren Freunden, dafür findet man meist neue Freunde mit gemeinsamen Interessen und Herausforderungen.
Na das mit der Schwangerschaft ist noch nicht das Hauptproblem. Danach sind die jungen Eltern dann ne weile total übernächtigt und gestresst, und wenn das Kind alt genug für den Kindergarten ist auch noch dauerkrank weil alle Keime angeschleppt werden (oder halt mit dem kranken Kind beschäftigt).
Habe erst den statt dem gelesen 💀
deleted by creator
Männer betreffe vor allem die Schwangerschaft weniger direkt und praktisch spürbar, sodass ihre Freundschaften sich in der Regel nicht auf die gleiche Weise und in gleicher Stärke veränderten. Während der Vater scheinbar regelmäßig die „Jungs“ im Biergarten trifft, müssen sich Mütter häufiger mal vormittags kurz vor Krippenschluss eine Stunde abzwacken, um Freunde zu sehen.
Der Absatz ergibt irgndwie keinen Sinn, denn was hat die Schwangerschft mit der Krippe zu tun.
Abgesehen davon finde ich den Grundtenor des Artikels eher unangenehm. Die armen armen kinderlosen, die jetzt um ihre Freundschaft bangen müssen. Vielleicht reagiere ich aber auch nur deshalb so allergisch, weil das in meinem (linken) Umfeld eine ziemlich häufige Reaktion ist.
Was heißt denn auch “scheinbar regelmäßig im Biergarten treffen”. Ist das jetzt ausgedacht?
Und wieso Muss die Mutti das kompensieren indem sie “kurz vor Krippenschluss” ihre Freunde trifft?
In der Regel läuft es so, dass wenn einer Auswärts ist - warum auch immer, sei es Freunde treffen oder Termine wahr nehmen, dass man sich abwechselt. Mal bleibt der eine zu Hause, mal der andere.
Habe den Artikel nicht gelesen und werde es auch nicht tun. Aus deinem Ausschnitt lese ich ein Gejammere der armen, armen Frauen. Die Männer mit ihren Jungs.
Jaja, na klar. Und die Halbtagsmuttis die 5 Jahre lang sich regelmäßig mit ihren Freundinnen treffen während der Mann tagsüber arbeiten geht? Wird natürlich unter den Tisch fallen lassen. Edit: Gerade drüber gestolpert: https://archive.ph/dYujp
Deine Umfeldmuttis musst du mit Abstand sehen: Die sind so vollgepumpt mit Hormonen, dass die nicht Herr ihrer selbst sind. Ist auch okay, weil anstrengende Zeit. Bei manchen Muttis artet das dann aber in eine Anspruchshaltung gegenüber den Mitmenschen aus, die echt fragwürdig ist.
Werden alle um einen herum schwanger, wächst der Druck. Niederländische Forscher*innen konnten in einer Studie zeigen: Je mehr Geburten im Umfeld, desto stärker wächst der eigene Kinderwunsch. Das kann unter Umständen verwirrend sein, vor allem wenn das Leben bisher ohne Kinder geplant wurde.
Häh? Wenn man selbst den Wunsch verspürt, dann ist es doch wohl kaum Druck. Und das sich sowas im Laufe des Lebens ändert, oder dass man sich selbst anhand von positiven und negativen Vorbildern weiterentwickelt ist auch kein “Druck”. Druck ist es nur, wenn einen andere dazu drängen etwas zu tun oder zu lassen.
Wenn ich durch einen Freund ein neues Hobby ausprobiere und es mir Spaß macht, dann wurde ich doch auch nicht unter Druck gesetzt. Wenn man vielleicht sieht, dass die beste Freundin ihr Leben mit Kind gut hinbekommt, dann senkt das vielleicht die eigene Angst, oder eben umgekehrt wenn es schiefläuft ändert man vielleicht seinen vorher gehabten Kinderwunsch. Das ist aber alles kein Druck.
Dein neues Hobby kannst du aber auch einfach fallen lassen und die Schubladen mit unnützem Zeug werden im schlimmsten Fall wieder etwas voller. Bei Kindern ist das nicht so einfach, die hast du dann am Hals.
Natürlich gibt es einen normativen gesellschaftlichen Druck, Kinder zu bekommen. Der „Wunsch“ entspringt dann nicht der eigenen Persönlichkeit, sondern den vom Umfeld vermittelten Vorstellungen vom guten oder richtigen Leben. Es gibt genug Menschen, die Kinder deswegen bekommen haben und das später schlimm bereuen.
Gesellschaftlicher Druck, etwa wenn die erweiterte Familie ständigt fragt “Und wann ist es bei euch soweit?” Ist aus meiner Sicht was anderes als das man sich dazu entscheided seine Freunde als Vorbild zu nehmen. Wenn die beste Freundin dir bei jeder Gelegenheit sagt, dass du auch Kinder bekommen solltest, dann ist es natürlich Druck. Wenn es nur ist, dass sie selber Kinder bekommen hat, dann ist es aus meiner Sicht kein Druck.
Zwischen Kinder prinzipiell wollen und aktiv daran zu arbeiten ist oft ein Entscheidungspunkt der bei vielen Paaren noch nicht erreicht ist. Und wann man bereit ist diese Entscheidung zu treffen ist vermutlich sehr individuell. Aber wenn alle im Umfeld anfangen die Entscheidung zu treffen wird man eventuell unsicher, ob man es nicht auch so langsam tun sollte, auch wenn man sich dabei noch nicht 100% sicher ist. Das wäre zumindest mein Verständnis von dem Absatz