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Cake day: June 24th, 2024

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  • “Was ich ganz spannend finde, ist dass die These, dass Migration schlecht sei, ganz oft gar nicht mehr in Frage gestellt wird. Warum lässt man diesen extrem wichtigen Punkt einfach aus?”

    Ist rhetorisch glaub ich schwer. Sobald ein Kontext mit “Migration schlecht” versehen wurde kannste den Kontext knicken. Im besten Fall jagst du die soziale Situation in die Luft weil alle kommunikativ auf den Emittenten eindreschen. Im schlimmsten Fall geht es glatt weiter - alle Faelle von “lass ma drueber reden” bis Zustimmung kannst du praktisch nicht mehr retten.

    Das ist eben auch keine Diskussion in der man Leute sinnvoll ueberzeugen kann, sondern ein Konflikt, den man gewinnen muss.

    Man kann diskutieren, wie man geteilte Ziele am besten implementiert und bezueglich Teilen davon dann eben Kompromisse eingehen. Aber man muss aufpassen, dass man Diskussionen und Konflikte nicht verwechselt, denn die noetigen Vorgehensweisen sind sehr unterschiedlich.
















  • “Eine Klasse mit 10 Kindern. Alle schwarze Haare. Ein Kind färbt die Haare blond. Sind 10% Einfluss der Umwelt und 90% Genetik auf die Haarfarbe.”

    Nein, H^2 ist die Schaetzung vom Anteil genetischer Faktoren an der Varianz: Wie viel von den Phaenotypunterschieden wurde von Genotypunterschieden verursacht (bei konstant gehaltenen Umweltfaktoren auf Populationsebene, falls du mit Mehrebenenmodellierung vertraut bist)?

    100% der Unterschiedlichkeit in dem Beispiel gehen auf Umweltfaktoren zurueck, denn auf genetische Faktoren geht gar keine Varianz zurueck.

    Stell dir eine Population von perfekten Klonen vor. Es gibt keine Genunterschiede, also koennen die Genunterschiede auch keine Phaenotypunterschiede verursachen. Was es nicht gibt kann auch keinen Unterschied machen. D.h. die genotypische Varianz stellt immer auch einen Deckel fuer den Genvarianzerklaerungsanteil dar.

    “Ein blondes Kind kommt hinzu. 11 Kinder. Sind 91% (10/11) genetischer Einfluss und 9% (1/11) durch Umwelteinflüsse.”

    Nein, bei einer Binomialverteilung ist die Varianz npq, also hier dann 29/(11*11)11=18/11. Das Maximum an Varianz (absolut) die hier genotypisch erklaert werden kann ist aber 110/11. Das gleiche gilt fuer Umweltfaktorenvarianz, denn wir wissen im konstruierten Beispiel, dass genau einmal ein Umweltfaktor aktiv war, also wieder maximal 10/11. Das sind jeweils Maxima, denn es kann ja auch Faelle geben wo sich eine bereits blonde Person blondiert, d.h. die Gen- und Umweltvarianzen muessen sich nicht auf die Phaenvarianz aufaddieren.

    Superadditivitaet ist bei nicht kategorialen vorhergesagten Variablen auch denkbar (Gene machen dass du eine Phaenotypeinheit groesser bist, keine Mangelernaehrung haben macht dass du eine Phaenotypeinheit groesser bist, aber wenn beide zusammen kommen hast du +10, was alles hochzieht).