Das ist hier zwar schon eine krasse Bubble aber mich interessiert es dennoch: Unterstützt du die Ziele der Letzten Generation? In den Augen vieler, sind die Bürger:innen, die sich z.Z. täglich in Bayern hauptsächlich auf die Straße kleben ein massiver Dorn im Auge und Kritik ist immer angebracht, sowohl zu der Organisation selbst als auch ihrem Vorgehen oder ihren Zielen. Daher eben nochmal meine Frage: Unterstützt du:

  1. 100km/h Tempolimit auf Autobahnen
  2. 9€-Ticket
  3. Gesellschaftsrat Klima

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  • the_seven_sins@feddit.de
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    10 months ago
    1. Fordert mal 100, dann bekommen wir 130 als Kompromiss, das ist ok.
    2. Von mir aus. Ich denke, für entsprechend Bedürftige sollte es kostenfrei sein, wenn das Geld in den Ausbau investiert wird kann Ticket auch weiter 49€ kosten.
    3. Liebe Ölindustrie, liebe Autolobby: Nur, falls ich gelost werde: Mich könnt ihr kaufen! ;-)

    Ich hab die Sympathie für die Letzte Generation beim Thema Gesellschaftsrat verloren. Ein Mini-Parlament aus gelosten statt gewählten Politikern soll entscheiden? Und die gelten dann als demokratisch legitimiert? Wird der Rat dann irgendwie paritätisch besetzt oder überlassen wir das auch der Lostrommel? Wird mein Name veröffentlicht, wenn ich gelost werde? Warum sollte besser funktionieren als ein demokratisch legitimates Parlament?

    Edit: *Und warum sollte jemand, der von mir nicht (wieder)gewählt wurde mich besser vertreten als jemand, der Interesse an einer zweiten Wahlperiode hat?

    • EunieIsTheBus@feddit.de
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      10 months ago

      Aus Forschungssicht gibt es durchaus Argumente dafür zu losen statt zu wählen. Eines der Hauptargumente warum das demokratischer ist, ist bspw. dass Losen einen tatsächlichen Querschnitt der Gesellschaft generiert. Unsere Parlamente sollen eigentlich die Bevölkerung widerspiegeln. Aber während du Handwerker, Landwirte, Krankenpfleger und alleinerziehende Mütter dort fast gar nicht antriffst, ist die Gruppe der männlichen, studierten Juristen aus Politikerfamilien deutlich überrepräsentiert.

      • the_seven_sins@feddit.de
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        10 months ago

        Im Gesellschaftsrat sitzen ausschließlich Handwerker, Landwirte, Krankenpfleger und alleinerziehende Mütter die zufällig in eine Machtposition gelost wurden und denen jetzt von zig Seiten die Tür eingerannt wird. Sind die dann noch preventiv? Wie gesagt: Unsere gewählten Parlamentarier (und ihre Parteien) haben immerhin das Interesse, nochmal wiedergewählt zu werden.

    • Anekdoteles@feddit.de
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      10 months ago

      Edit: *Und warum sollte jemand, der von mir nicht (wieder)gewählt wurde mich besser vertreten als jemand, der Interesse an einer zweiten Wahlperiode hat?

      Es geht um Verantwortung und Vertrauen. Einerseits wollen Politiker wiedergewählt werden und führen deswegen unsachliche Politiken durch, die von ihren unsachlichen Wählern verlangt werden, statt Probleme zum Wohl der Allgemeinheit zu lösen - Stichwort Rente. Andererseits neigen Politiker zur Selbstbereicherung und dazu Politiken durchzusetzen, die ihnen selbst nützen - Korruption, Postengeschacher, Fraktionszwänge. Wir als einfache Bürger können daher nicht darauf vertrauen, dass Berufspolitiker in unserem Sinn handeln, aber wir können darauf vertrauen, dass es zufällig ausgewählte Bürger tun. Wir können darauf vertrauen, dass diese zufällig ausgewählten Bürger, sich den Problemen sachlich und in gewisser Hinsicht unpolitisch stellen, weil sie die Welt aus unserer Perspektive sehen und dazu den Input von Experten bekommen und in die Tiefe der Thematik einsteigen können. Wir können also darauf vertrauen, dass wir genauso entschieden hätten, wenn wir zufällig ausgewählt worden wären, auch wenn wir die Entscheidung im Detail nicht nachvollziehen können. Der Bürgerrat nimmt den schmutzigen Kampf und die Wahlmarktdynamik aus der Politik. Er wird nicht die Expertiselücke zwischen Politik und Bürger schließen, aber er wird dafür sorgen, dass die Tatsache, dass ein Bürger nicht für alles Experte sein kann, sich weniger negativ auf den demokratischen Prozess auswirkt. Denn in unserer bürgerratlosen Demokratie, muss jeder Bürger eigentlich für alles Experte sein, um zu guten Lösungen zu finden und weil das nicht so ist und nicht so sein kann, haben es Populisten ja auch so einfach.

      • the_seven_sins@feddit.de
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        10 months ago

        Also kurz um: Vertrauen in zufällige ‚Volksvertreter‘ statt Mitbestimmung jedes Einzelnen durch gewählte Parlamente.

        Ne danke, lass mal.

        • Anekdoteles@feddit.de
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          10 months ago

          Wenn der Average Joe mitbestimmt, hast du mehr Mitbestimmtung, als wenn du deine Meinung an Parteien anpassen musst, die sie dann noch mal durch politische Vorteilnahme filtern, deren Vertreter sie durch persönliche Vorteilnahme filtern und zwar in einem System, dass deine Meinung noch mal durch kommunale, landespolitische und bondespolitische Ebene filtert. Deine Meinung wird durch das System so sehr verwässert, dass du auch würfeln könntest.

          Beim Zufall regiert das Volk, bei der parlamentarischen Demokratie regiert der Zufall.

          • the_seven_sins@feddit.de
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            10 months ago

            Ich hab dann entweder volle Mitbestimmung oder gar keine.

            Wir hatten mal die absurde Idee, jedem ein gleichwertiges Mitbestimmungsrecht einzuräumen… Wenn dich das Parteisystem mit seinen ‘Filtern’ so sehr stört, wende dich an Abgeordnete, werde Parteimitglied, lass dich wählen.

            • Anekdoteles@feddit.de
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              10 months ago

              Es geht bei Demokratie ja auch nicht um direkte Mitbestimmung - direkte Mitbestimmung ist nur ein Werkzeug und kein Ziel- , sondern darum, ein Ziel zu definieren, bei dem die verschiedenen Interessen einer Gesellschaft bestmöglich ausgeglichen sind, und mithilfe sachlicher Expertise den besten Weg dorthin zu finden. Direkte Mitbestimmung an sich hat keinen Wert. Im Gegenteil ist sie schädlich, sobald es zu viele Menschen gibt, die Demokratie nicht mehr verstehen oder liberale Werte nicht mehr teilen.