Der Bund fragt sich in einem Artikel, aber leider Paywall €

Sollen wir den Alpenraum schützen, zurückbauen – oder aufgeben?

Wie viel wird uns der Schutz in den Bergen kosten? Die Fragen sind unbequem. Fachleute sind sich nur in einem einig: Das Leben im Alpenraum wird komplexer. Das hat Auswirkungen bis ins Unterland. #schweiz #unwetter #klima

  • Hiker@lemmy.mlOP
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    4 months ago

    Doch, es ist zu einfach - eine “Problemlösung” “Umsiedelung” ist an der Tastatur schnell geschrieben, aber kaum umfassend nachgedacht. Zunächst braucht es eine genau Gefahrenanalyse der einzelnen Siedlungen und Verkehrswege – da ist mit den Gefahrenkarten schon viel Vorarbeit geleistet. Diese müssen anhand der sich veränderten Bedingungen unter der Klimaveränderung überprüft und angepasst werden. Erst dann kann entschieden werden, was im Einzelfall das angemessene Vorgehen ist.

    • Scipitie@lemmy.dbzer0.com
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      4 months ago

      “zu einfach” ist genau die Abmoderation, um die es dem Bund doch geht, oder?

      Was ist, wenn das Ergebnis der Analyse lautet: “kann nicht gerettet werden”?

      Wenn ich das richtig verstehe wird diese Analyse ja genau eben nicht gemacht, die Bereitschaft zu sagen “jo du bist hier geboren und du hast jetzt zwei Optionen: umziehen oder hier sterben” gibt es nicht - auch wenn das in manchen Gebieten eventuell die einzigen beiden Optionen sind.

      Genau wie beim Klima “CO2 Reduktion ist einfach geschrieben, aber die (Wirtschaft/Autofahrer/Interessengruppen)!!”

      Gibt’s denn flächendeckende Alternativen? (nicht rhetorisch gemeint, ich kenne keine! Bin aber auch kein Schweizer und der Artikel und dieser thread sind meine erste Auseinandersetzung mit dem Thema).

      • Hiker@lemmy.mlOP
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        4 months ago

        Die Analyse wird eben genau von denen nicht gemacht, die jetzt fordern, man müsse die Täler aufgeben. So total allgemein ohne Analyse geht es eben gerade nicht.

        Und was sollen “flächendeckende Alternativen” sein? Es gibt eben keine “flächendeckende” Lösung – es muss, wie geschrieben, lokal analysiert werden, was nun für Lösungsvarianten zur Verfügung stehen. Immerhin wurde bisher sehr viel in Hochwasserschutz investiert und da haben viele Bauwerke Schlimmes verhindert. Davon liest man halt leider nichts. Will heissen: Es gibt sicher Lösungsvarianten, wo dieser Hochwasserschutz noch verbessert werden kann - Aufgeben ist also kein Thema.

        • Killing_Spark@feddit.de
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          4 months ago

          Ich find’s sehr schwierig zu sagen “Aufgeben ist kein Thema” wenn die Lösungen bisher nicht kalkulierte kosten auf die gesamte Gesellschaft zukommen lassen. Klar kann man das so bauen dass es sicher wird. Die Kosten davon werden aber eben nicht ausschließlich von denen getragen die für diese Kosten durch Umsiedlung vermeiden könnten.

          • Hiker@lemmy.mlOP
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            4 months ago

            Hochwasserschutz ist nicht einfach finanzielle Aufwendung für einen Einzelnen (Gebäude), sondern da ist immer auch die Gesellschaft mit involviert (Verkehrswege). Darum ist es auch eine Aufgabe der Gesellschaft, sich daran zu beteiligen (Steuern). Klingt da irgend was von “Liberalisierung” durch? Motto: Schäden privatisieren? Seltsamerweise haben gerade die Bergkantone Graubünden und Wallis private Gebäudeversicherungen und beteiligen sich nicht am interkantonalen Rückversicherungsverband.

            • Killing_Spark@feddit.de
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              4 months ago

              Naja die Gesellschaft spendiert da Infrastruktur weil da Leute wohnen. Wenn das auf einmal überproportional viel kostet da weiter Infrastruktur anzubieten kann man schon mal fragen ob das noch fair ist.

              Ich Bau ja mein Haus auch nicht mitten in ein Moor und erwarte dann dass die Gesellschaft eine Straße da durch baut.

              • Hiker@lemmy.mlOP
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                4 months ago

                Die Häuser sind nicht ins Moor gebaut – die allermeisten stehen schon lange dort.

                • Killing_Spark@feddit.de
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                  4 months ago

                  Ja in dem Fall kommt das Moor zu den Häusern. Das ändert nichts daran, dass man von der Gesellschaft auf einmal was unsinniges fordert, nur mit dem Argument “aber ich war schon immer hier”. Die Zeiten und Gegebenheiten ändern sich gerade drastisch, dazu gehört auch, dass wir nicht immer alles so machen können wie früher.

                  • Hiker@lemmy.mlOP
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                    4 months ago

                    Wer oder was definiert “unsinnig”. Klar gibts Veränderungen, nur gibt es auch verschiedene Varianten, darauf zu reagieren - in jeder einzelnen Situation mit den geeigneten Massnahmen. Vom grünen Tisch aus sind Patentrezepte kaum dienlich.

        • Scipitie@lemmy.dbzer0.com
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          4 months ago

          Wieso ist “aufgeben ist kein thema” ohne Analyse ok aber “aufgeben muss” nicht?

          Das ist der Teil, den ich nicht verstehe. Die Analysen sind kritisch - und davor darf es keine Filter in irgendeiner Form und Richtung geben. Am Ende ist es eh eine Kalkulation. “Was sind der Gesellschaft die Menschenleben vor Ort wert” vs “was nehmen wir für eine de facto Vertreibung in Kauf”?