Mit dem “Einzelfallticker” will die AfD das angeblich “wahre Ausmaß” der von Migranten begangenen Straftaten aufzeigen. Doch eine Stichprobe zeigt: Bei der Hälfte der Fälle gibt es keine Hinweise zur Herkunft des Tatverdächtigen.
Eine interaktive Deutschlandkarte der AfD soll eindrücklich die Gewaltdelikte durch Migranten in Deutschland visualisieren. “Dinkelsbühl: Aggressiver Messer-Mann leistet Widerstand gegen Polizeibeamte”, “Wuppertal: Raubüberfall auf Tankstelle mit Gaspistole”, “Mannheim: Wertgegenstände aus verschlossenem Spind in Schwimmbad entwendet” - lauten einige Überschriften von Fällen des “Einzelfalltickers”, den die Partei seit Ende Februar betreibt.
[…]
Manche in diesem Faden reden ein bisschen am Thema vorbei. Es geht doch nicht ernsthaft darum wie viele Straftaten täglich von “Migranten” (aka alles, was nicht aus dem Westen stammt) verübt werden. Mag sein, dass es dazu richtige Erhebungen gibt, aber so ein Ticker macht dazu eh keine richtige Aussage.
Es geht darum, dass die Afd hier einem jede Straftat, die von einem Migranten verübt wurde, hinklatscht und dann über die Benutzung des Begriffs Einzelfall suggeriert, dass es genau das Gegenteil ist. Und wird die Abstammung des Täters nicht genannt, wird gleich das Narrativ aufgemacht, dass der linksgrün-versiffte Staat das absichtlich macht, damit die Schlafschafe nicht aufwachen. Wird hingegen erwähnt, dass der Täter deutsch ist, wird das nicht im Ticker gepostet, aber es wird an anderer Stelle unterstellt, dass er lediglich ein “Passdeutscher” ist. Ist der Täter bewiesen “biodeutsch”, wird sich beschwert, warum denn nicht bei jedem die Nationalität genannt wird. Diese Propaganda ist in ihrer Stumpfheit so eingängig, dass sowas bei vielen Leuten schnell verfängt.
Letzten Endes ist das nicht anderes als blanker Rassismus und keine ernsthafte Grundlage für eine Diskussion über die Demografie von Gewalttätern.
Unabhängig von dieser bescheuerten Seite zeigen die Zahlen der PKS, dass der Anteil der von Ausländern verübten Straftaten in Deutschland um ein Vielfaches höher ist als der Anteil der in Deutschland lebenden Ausländer. Ca. 37% der Gewaltdelikte vs ca. 11% Ausländeranteil.
Das sind erst Mal die Fakten. Die Frage ist jetzt aber nicht, wie werden wir die bösen Ausländer los, sondern warum ist das so und vor allem “Was können wir dagegen tun, dass es überhaupt dazu kommt?”. Stichworte Prävention, Integration, Chancengleichheit, Bildung, soziale Brennpunkte entschärfen etc…
warum ist das so
Die Zahlen aus der PKS kann man nicht einfach so nehmen. Das steht auch im Artikel:
Insgesamt hatten 2022 mehr als ein Drittel aller Tatverdächtigen keinen deutschen Pass (37,4 Prozent), ohne ausländerrechtliche Verstöße 31,9 Prozent - deutlich mehr als ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung (14 Prozent).
Für den Kontext der PKS spielen unter anderem folgende Faktoren eine Rolle: Die PKS erfasst lediglich die Staatsangehörigkeit der Tatverdächtigen. Rückschlüsse auf die Gesamtgruppe der Menschen mit Migrationshintergrund lassen sich dadurch nicht ziehen - schließlich haben viele von ihnen einen deutschen Pass (etwa 12,2 Millionen). Hinzu kommt, dass unter Ausländern beispielsweise auch Touristen oder Pendler fallen - somit auch Menschen, die gar nicht in Deutschland leben.
Bei der PKS handelt es sich außerdem um Tatverdächtige - nicht um verurteilte Täter. “Wir wissen noch nichts über die Umstände der Tat, ob sich diese strafmildernd auf das Urteil auswirken könnten oder nicht, oder ob die verdächtigte Person die Tat überhaupt begangen hat”, sagt Thurn.
Warum die PKS mit Bezug auf die Kriminalitätsrate von Ausländern nur eingeschränkt aussagekräftig ist, haben Experten bereits in früheren Untersuchungen dargelegt. Auch aus Sicht von Thurn lässt sich aus den Zahlen kein kausaler Zusammenhang zwischen Kriminalität und Herkunft herstellen. “Für statistisch valide Aussagen müssten weitere Faktoren erhoben werden und ausgewertet werden.” Die Konstruktion einer Korrelation von nichtdeutscher Staatsbürgerschaft und einer Neigung zu deviantem Verhalten sei äußerst fragwürdig.
Eine viel größere Rolle bei der Bewertung von Kriminalität spielten beispielsweise sozioökonomische Faktoren sowie das Alter und Geschlecht, sagt Thurn. Der Anteil junger Männer unter Asylsuchenden ist im Vergleich zur Gesamtbevölkerung deutlich höher - eine Gruppe, die unabhängig von der Herkunft eine höhere Kriminalitätsrate hat.
Unabhängig davon hast Du mit folgendem natürlich völlig recht.
Prävention, Integration, Chancengleichheit, Bildung, soziale Brennpunkte entschärfen etc…
Gleichen sich die Zahlen nicht wieder komplett an, wenn man den Ausländeranteil mit Deutschen in den gleichen Einkommensschichten vergleicht? Als Ausländer hast du es schwer, in Deutschland an gutbezahlte Berufe zu kommen und in unteren Einkommensschichten ist Kriminalität und Gewaltkriminalität signifikant höher
Ich weiß nicht, ob es sich komplett angleicht, aber laut Spiegel korreliert Kriminalität viel stärker mit Einkommen als mit Herkunft
Ist das nicht wieder so ein Fall von… am Ende korreliert fast alles am stärksten mit Einkommen/Wohlstand. Herkunft und Co sind nachrangig?
Ich kenne dazu keine Zahlen, aber ich denke es gleicht sich zumindest teilweise an. Ohne es zu wissen vermute ich, dass trotzdem Unterschiede zumindest bei verschiedenen Untergruppierungen bleiben werden. Gerade häusliche Gewalt ist oft kulturell geprägt und die DUnkelziffer in dem Bereich dürfte extrem hoch sein.
Das stimmt, aber die Dunkelziffer bei häuslicher Gewalt darf man auch bei Deutschen nicht unterschätzen
Wenn das so wäre, hätten wir ein riesiges Problem mit der Kriminalität unter Deutschen. Ausländer sind im Schitt nämlich jünger und männlicher und junge Männer sind generell öfter kriminell.
Die Demographie erklärt also schon einmal einen Teil des Unterschieds, aber nicht alles. Ob das Einkommen den Rest erklärt, weiß ich nicht und ich glaube auch nicht, dass es in Deutschland gute Daten dafür gibt. Außerdem kann man das Einkommen hier nicht einfach als Erklärungsfaktor nutzen, weil da keine Kausalität sein muss und eine eventuell vorhandene nicht einseitig sein muss. Kriminell sein kann auch schlecht für das Einkommen sein. Noch relevanter ist, dass schlechtes Einkommen und Kriminalität oft dieselbe Ursache haben, z.B. einen Mangel an Bildung.
Ein gewisssen Effekt über das ökonomische hinaus scheint die Herkunft schon zu haben. Zumindest im Bildungsbereich sind z.B. Vietnamnesen sehr viel erfolgreicher als Araber. Aber deshalb reden wir ja von sozioökonomischen Ursachen.
Letzlich ist es aber kaum entscheidungsrelevant zu wissen, ob Ausländer jetzt krimineller sind oder nicht. Alle, die nicht kriminell sind, verdienen es nicht verdächtigt zu werden und die realen Clanstrukturen und Parallelgesellschaften in einigen Bereichen verschwinden nicht, wenn sich andere Ausländer so vorbildhaft benehmen, dass der Mittelwert ausgeglichen wird.
Höchstens bei der Einwanderungspolitik ergeben sich Unterschiede. Aber ob die Probleme da nur aus Armut oder auch kulturellen Gründen entstehen, ändert nichts an den Kosten.
Nur verstehe ich nicht, warum sich Leute über diese Kosten wundern. Natürlich brauchen Menschen, die aus einem Kriegsgebiet fliehen mehr Betreuung und Hilfe als Menschen, die in Sicherheit aufgewachsen sind. Es erwartet ja auch niemand von Kindern, die das Jugendamt retten musste, so angepasst wie der Durchschnitt zu sein. In gewisser Hinsicht sind die Probleme unter Flüchtlingen also ein Hinweis, dass diese Gruppe unsere Hilfe wirklich braucht.
Auch wichtig: Ausländer ist nicht gleich Migrant. Es kann sich auch einfach um einen Turisten handeln. Daher ist der Anteil von Straftaten von Ausländern in relation zu Anteil von in Deutschland gemeldeten Ausländern nicht wirklich fair. Dafür müssten wir erstmal wissen wie viele verschiedene Ausländer sich wie viele Tage in Deutschland aufgehalten haben. Was wir einfach nicht wissen.
Ja die ganzen japanischen Touris die am Bahnhof mit dem Messer Leute überfallen, wer kennt es nicht…
Spaß beiseite, aber ich glaube die Zahl kannst du vernachlässigen
Pöbelnde Besucher eines ausländischen Fußballclubs wäre jedoch auch Touristen, wobei man sich Klischeehaft bei der Gruppe eine höhere Gewaltbereitheit vorstellt.
Finde ich nicht. Es kann genau so gut jemand über die Grenzen kommen um Geldautomaten zu sprengen, Fahräder zu klauen oder andere Dinge zu tun.
Ist dann halt trotzdem kein Migrant.
Valider Punkt, hast Recht. “Touristen” hat halt erst Mal andere Assoziationen ausgelöst, aber Grenzkriminalität gerade von Banden u.a. aus Frankreich und Niederlande ist nicht zu unterschätzen.
Das ist vermutlich das größte Problem an solch geladenen Themen. Links außen steckt sich die Finger in die Ohren, alles Mitte rechts macht Panik für Wählerfang.
Und so wird an dem Thema populistisch hin und her gezerrt statt sich damit auseinander zu setzen.
Die Verteilung der Straftaten die durch in DE lebende Ausländer begangen werden wäre auch mal interessant. Unsere Justiz ist ja leider nicht dafür bekannt besonders effizient (oder wenigstens effektiv) zu sein. Ich könnte mir vorstellen, dass da ein sehr großer Teil der Straftaten auf eine verhältnismäßig kleine Gruppe an Straftätern fällt. Hab den Artikel ehrlicherweise nicht gelesen und nehme einfach mal an, dass das nicht aufgeschlüsselt ist. Vermutlich ist es auch gar nicht so einfach das datenschutzkonform zusammenzutragen.
Stimmt soweit. Es geht hier nicht um den Status “Ausländer oder nicht”, sondern um die Integration in die Gesellschaft. Sowas betrifft auch in Deutschland geborene Menschen, aber logischerweise natürlich mehr aus dem Ausland Zugezogene, die dank der großartigen (Nicht-)Integrationspolitik seit den 50ern bis gestern sich dann eben eigene Strukturen aufgebaut haben. Viele durften gar nicht arbeiten und wurden organisiert kriminell - finde den Fehler.
Es ist komplett unerheblich, woher die Menschen kommen, es geht darum, dass es nunmal eine Reihe von asozialen Entwicklungen seitens der Politik gab, die die gesellschaftliche Integration faktisch großflächig machten. Mit der Erkenntnis sollte es jetzt auch nicht so schwierig sein, die Transferleistung dahingehend zu erbringen, was man jetzt hier machen sollte.
Wichtiger wäre mir die Beantwortung der Frage was mit “Ausländer” gemeint ist. Das kann ja alles sein zwischen Menschen ohne Deutsche Staatsbürgerschaft und Menschen deren Aussehen mir “ausländisch” erscheint gemeint sein.
Das ist tatsächlich ein Punkt, der die Statistik verfälscht. Wenn ein LKW Fahrer aus dem Ausland durch Deutschland fährt und dabei eine Straftat gebeht, gilt das als Straftat eines Ausländers. Hätte er die Straftat nicht begangen, wäre er aber nicht als gesetzestreuer Ausländer in der Statistik aufgetaucht.
Ausländer. Da gibt es wirklich nur eine nicht rassistische Definition: Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft.
Können wir einen “Einzelfallticker” machen für die Fälle in denen ein AfD Mitglied Schwachsinn verzapft oder schlicht lügt? Ich Frage weil ich unsicher bin ob die Serverkosten dafür vertretbar sind…
Wird Zeit für einen „politisch motivierte Straftat“-Einzelfallticker, insbesondere für die rechte Seite. Obwohl sich Nazis international organisieren, für den Tag X bewaffnen und Gewalttaten regelmäßig zunehmen, sieht die AfD Gefährdung für Kinder durch Transmenschen (statt durch die Kirche), Migranten für die Gesamtbevölkerung (statt Nazi Anschläge).
Ich hoffe, dass jeder einzelne Bericht über diese braune Propaganda die polizeiliche Kriminalitätsstatistik zitiert und die Lügen als solche benennt. Wenn man denen überhaupt für so eine offensichtliche Provokation Aufmerksamkeit schenken muss, auf die sie ja abzielen.
Ich finde das die Gründe der “Einzelfälle” auch sehr wichtig sind. Nach dem Bericht des Verfassungsschutzes wurden 2022 23.493 Rechtsextrmistisch motivierte Straftaten begangen und nur 6.976 Linksextremistisch motivierte Straftaten. Diese Zahlen gehen schon stark auseinander. Wenn man aber novh in bezug ziehen würde wieviele diese Linksextremistische Straftaten gegen Rechte gingen oder aus Sachbeschädigung bestehen gehen die Zahlen bestimmt noch mehr auseinander. Der Verfassungsschutz ist zwar Schmutz, aber eine Woche nach den LINX-Verhandlungen und mehrfacher Warnungen von Politikern gegenüber linker Gewalt so einen Bericht rauszubringen war wichtig. Nicht das die eine andere wahl gehabt hätten oder das in irgendeinem Zusammenhang besteht.
lch sagte nicht, dass ich dich zwänge, es mir gleich zu tun. Leben, leben lassen und Leben lassen.
Bin mir nicht sicher, weshalb du hier so defensiv wirst. In keiner Weise hatte ich auch nur impliziert, dass du mich hier zu irgendetwas zwingen würdest.
Und ehrlich, das hat mit dem Thema des Artikels nichts zu tun.
Auch ein Nachteil davon, neue Sprache zu verwenden, die bisher nicht existiert.
Sprache soll Kommunikation ermöglichen. Die Intention von Phettberg ist super, aber wenn man jedes Mal erst erklären muss, warum man neu erfundene Sprache verwendet, dann landet man eben sehr schnell in einer Meta-Konversation über die erfundene Sprache.
Wird Zeit für einen Polizei-Einzelfallticker.
Polizei Einzelfallkarte, stand 2020
https://www.google.com/maps/d/viewer?mid=1ywXat7lcpChQep_SfqXM8-wPfAx7l0Wd&usp=sharing
Wann gibts einen AFD Wiederbetätigungsticker?
Also soweit ich das im Einzelfallticker selbst sehe, ist da nicht explizit die Rede davon, dass hier nur Ausländer, Migranten oder Asylbewerber und deren Delikte erfasst werden sollen. Es werden die Berichte gesammelt, in denen die Täter nicht ausdrücklich als Deutsche beschrieben werden. Im Umkehrschluss ist das natürlich das Indiz auf die ausländische Täterherkunft. Da müssen wir uns wohl nichts vormachen. Das Problem der überproportionalen Gewalt durch Migranten ist real und nicht einfach nur ein Hirngespinst der AfD.
Mal ein paar Kritikpunkte:
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“Einzelfall” ist AfD-Schwurbeldeutsch für “Kriminelly mit Migrationshintergrund”. Da braucht man nicht groß drumherumdefinieren zu wollen. Ist so. (Auf linker Seite wird darunter meist Gewalt durch/Rassismus bei Sicherheitsbehörden verstanden. Aber die AfD ist nicht links.)
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Ich würde gern die Statistik sehen, wie oft die Herkunft eines Tätys nicht erwähnt wird, weil sie maximal biodeutsch ist (= “irrelevant”, weil zur Mehrheitsgesellschaft gehörig) und wie oft, weil das Täty Migrationshintergrund hatte (= zur Vermeidung von Stigmatisierung).
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Trotzdem ist wohl wahr, dass Täty mit Migrationshintergrund überrepräsentiert sind. Und dafür gibt es verschiedene Gründe, zu denen eben primär Faktoren gehören wie soziale Schicht, Umfeld, Traumata, Rassismus und Strafarten, die rein rechtlich nur Ausländer begehen können. Und da sollte man lieber probieren, an den Gründen anzusetzen, als alles am Migrationshintergrund festzumachen und den Leuten jegliche Menschlichkeit oder Individualität abzusprechen… ich will @sirnaks Pfosten nicht komplett wiederholen.
Täty? Bitte?
“Tater*in”, aber entgendert.
Das Ansinnen von Phettberg zu entgendern anstatt zu gendern ist super, aber es liest sich wirklich Scheisse.
Warum nicht einfach existierende, neutrale, inherent genderneutrale Begriffe wie “Kriminelle” oder “Tatverdächtige” benutzen
Ich hätte das Entgendern hier wohl sein lassen sollen, der Fokus scheint auf dem falschen Thema gelandet zu sein. Ich probiere das ja nur aus … Aber eigentlich glaube ich, man kann sich besser dran gewöhnen als ans Gendern mit *innen.
Ich denke, “Kriminelle” und “Tatverdächtige” wären trotzdem “Kriminellys” und “Tatverdächtigys”: Die männlichen und weiblichen Versionen dieser Wörter sehen zwar zufällig gleich aus, aber in der Einzahl merkt man ja am Artikel, dass sie trotzdem ein Geschlecht haben.
lch denke, “Kriminelle” und “Tatverdächtige” wären trotzdem “Kriminellys” und “Tatverdächtigys”: Die männlichen und weiblichen Versionen dieser Wörter sehen zwar zufällig gleich aus, aber in der Einzahl merkt man ja am Artikel, dass sie trotzdem ein Geschlecht haben.
Dann kann man in der Einzahl halt andere Möglichkeiten finden: “tatverdächtige Person” oder “kriminelle Person”, zum Beispiel.
Es gibt so unglaublich viele Möglichkeiten, in der deutschen Sprache zu entgendern, ohne dass das den Lesefluss zerstört oder die Aussprache verkompliziert oder grammatikalisch fehlerhaft wird.
Ich bin da einfach für ein konsequentes Entgendern mit den bestehenden Mitteln der Sprache.
Ich verstehe zwar, warum einige Leute lieber Gendersternchen oder Phettberg oder andere, mehr institutionalisierte.Ansätze bevorzugen. Ich bin aber der Meinung, dass keiner dieser Ansätze die Mehrheit der Bevölkerung mitnimmt. Und dann landet man nur in akademischen Diskussionen oder reaktionären Debatten, und das bringt einfach niemandem was.
Ich bin aber der Meinung, dass keiner dieser Ansätze die Mehrheit der Bevölkerung mitnimmt.
Ich probiere in einem privaten, pseudonymen Onlinekonto eine leichte Abwandlung meiner Sprache aus. Ich habe aktuell keine Intention, die Bevölkerung mitzunehmen™. Ich sagte, ich sähe Vorteile beim Entgendern (nämlich, dass es Repräsention schafft, ohne, dass die Wörter länger werden, ohne umständliche Umschreibungen/Formulierungsänderungen und ohne Binneninterpunktion). Ich sagte nicht, dass ich dich zwänge, es mir gleich zu tun. Leben, leben lassen und Leben lassen.
Und ehrlich, das hat mit dem Thema des Artikels nichts zu tun.
Ach, geh. Ich glaube, dass das nahezu ausnahmslos Cis-Männer sind, wobei? Man weiß ja nie. Ich bin für Tätix.
In dem Fall dan Tätosteron
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Das Problem der überproportionalen Gewalt durch
Migrantenarme, bildungsferne und ausgegrenzte Menschen ist realFTFY
Kausalität oder Korrelation? - Die Antwort darauf zeigt dann die Stellschrauben auf, an denen man drehen kann.
Sicherlich kann man seine Augen verschließen und einfach weiterhin irgendwie sozialpädagogisch herumwurschteln, wie man das halt so in den letzten Jahrzehnten so machte.
Wenn du mit dem „Herumwurschteln“ fehlende Sprachkurse, verständnislose Ausländerämter, Verbot von Erwerbsarbeit und eingeschränkte Wohnfreizügigkeit meinst, dann bitte nicht.
Diese Angebote gibt es, aber man muss sie annehmen, dem nachgehen, sich ein wenig kümmern. Kein Land der Welt stellt seinen Einwanderern so eine Infrastruktur an kostenfreien Angeboten zur Integration zur Verfügung.
Ohne das die Tagesschau es erwähnt hätte, wüsste ich gar nicht das diese Seite überhaupt existiert. Interessehalber habe ich mich mal durchgeklickt und die Masse an gemeldeten Straftaten ist schon sehr erschreckend. Quellen sind hauptsächlich über das Presseportal von Polizeipräsidien.
Was sind erschreckend viele Straftaten?
In Deutschland leben 84 Mio. Menschen. Damit statistisch, wenn wir mal covarianzen ignorieren, jeder im Schnitt einmal im Leben von einer Straftat wie Diebstahl, Körperverletzung o.ä. betroffen ist, müssten jedes Jahr eine Million solcher Straftaten bzw. 2700 am Tag passieren.
Klar, wenn man die alle auf eine Karte packt wirkt das nach sehr viel. Aber realistischerweise leben in Deutschland sehr viele Menschen, die nie Opfer einer Straftat geworden sind oder sein werden.
Hier zeigt sich auch eine große Verzerrung durch so ein Portal. Selbst wenn jeden Tag 27 Fälle in den nach der “Logik” der AfD Migranten tatverdächtig sind, veröffentlicht werden, müsstest du 840 Jahre alt werden, um im Erwartungswert einmal im Leben von einem “Migranten” beklaut zu werden. Auch würden dann diese Fälle zeigen, dass “Migranten” weniger straffällig werden als Deutsche.
Hier zeigt sich auch eine große Verzerrung durch so ein Portal. Selbst wenn jeden Tag 27 Fälle in den nach der “Logik” der AfD Migranten tatverdächtig sind, veröffentlicht werden, müsstest du 840 Jahre alt werden, um im Erwartungswert einmal im Leben von einem “Migranten” beklaut zu werden.
Und ganz unabhängig davon. Ich gucke auf YouTube gerne so Videos von Touristen / Austauschtudenten / US-Expats etc. Man sieht dadurch echt viel von Deutschland, was man sonst nie mitbekommen würde. Da gibt es ein paar Aussagen, die sich eigentlich immer wiederholen: Das gute Essen und wie ausgesprochen sicher sie sich hier bei uns im Land fühlen.
deleted by creator
Besonders die Klingenwaffendelikte waren mehr als ich persönlich erwartet habe. Das sollte meiner Meinung nach nicht als normal gelten.
Unfassbar wie du so einen Stuss als Kommentar zu einem Artikel schreiben kannst, der eben gerade die Glaubwürdigkeit dieser unsäglichen Seite bezweifelt.
Keine Anhaltspunkte auf Herkunft in vielen FällenEine Stichprobe des ARD-faktenfinders hat die Meldungen des AfD-Tickers mit den ihnen zu Grunde liegenden Quellen hinsichtlich der Angaben zur Nationalität oder Migrationshintergrund abgeglichen. Diese Datenbasis spiegelt folgendes: Von insgesamt 171 untersuchter Meldungen im Zeitraum vom 27. Mai bis zum 27. Juni liefert knapp die Hälfte keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass der Tatverdächtige Ausländer ist oder einen Migrationshintergrund hat.
Lediglich bei 35 Fällen wird eine Nationalität genannt, in 33 Fällen handelt es sich um ausländische Staatsangehörige, in zwei Fällen wird der Tatverdächtige explizit als Deutsch ausgewiesen.
Und noch besser
Zumindest basierend auf der untersuchten Stichprobe bleibt offen, wie die Datenbasis des Tickers zu der Aussage der AfD passt, der Ticker spiegle Gewaltkriminalität von Migranten wider. Denn eine Tatverdächtigenbeschreibung liegt bei weniger als ein Drittel der untersuchten Fälle vor. In einigen Fällen finden sich Beschreibungen wie “südländisch”, doch in den meisten Fällen handelt es sich um eine Beschreibung der Kleidung und der Haarfarbe.
Daraus eine Schlussfolgerung auf einen möglichen Migrationshintergrund zu ziehen, hält Thurn für falsch. “Das Fehlen oder Vorhandensein eines Migrationshintergrunds ist häufig nicht ohne Weiteres am Äußeren ersichtlich. Ein doppelter Rückschluss von äußeren Merkmalen auf einen migrantischen Hintergrund und von diesem auf eine Neigung zu kriminellem Verhalten ist schlicht nicht machbar.”
Das ist Zitat aus dem Artikel. Unglaublich, dass deine Konklusion ist “ui, Ausländer ganz schön gefährlich” und nicht “ui, rassistische Populisten ganz schön popu-rassistisch”.
Hat Bercto doch gar nicht geschrieben? Da steht “die Masse an gemeldeten Straftaten ist schon sehr erschreckend”. Vielleicht ist es ja auch eine allgemeine Aussage über die Menge an Straftaten.
Ich verstehe die Unterstellung, aber ist sie gerechtfertigt?
So hatte ich es gemeint. Mir ist die Herkunft der Kriminellen egal. Es ging um die Anzahl der Straftaten. Es ist schon sehr enttäuschend zu sehen wie viel jemanden unterstellt wird, nur weil man sich nicht in einen Nebensatz von der AfD oder Fremdenhass abgrenzt.
Einfach nur traurig.
Wo siehst du denn da erschreckend viele? Die Punkte auf der Karte sammeln sich da seit Februar. Ich hab mich da mal durch die Auflistung der Meldungen geklickt, und für die meisten Tage sind da keine oder eine Straftat vermerkt. Das meiste für einen Tag waren 3.