Warum werden im Rentensystem hauptsächlich monetäre Beiträge berücksichtigt?
Warum redet eigentlich niemand darüber, die Renten von Menschen die nur ein oder kein Kind großgezogen haben, zu kürzen? Oder umgekehrt, das großziehen von Kindern als Pflegeleistung anzurechnen.
In einem Solidarsystem gibt es ja zwei Hauptleistungen, die Menschen im arbeitsfähigen alter vollbringen müssen: die Versorgung der alten Generation und die Schaffung einer neuen Generation.
Beide sind für das Funktionieren des Systems unabdingbar.
Es ist für mich völlig unverständlich, dass das aktuelle System die Kinderfreiheit mit mehr Geld und Freizeit belohnt. Wer weniger Kinder hat, hat mehr Zeit zu Arbeiten, und erhält damit auch mehr Gehalt und später mehr Rente. Außerdem bedeuten weniger Kinder natürlich auch mehr Freizeit.
Natürlich muss eine gewisse Mindestrente für jeden Menschen eingehalten werden, aber darüber hinaus sollte man im Hinblick auf Nichtmonetäre Beiträge die Renten fairer aufteilen.
Warum redet eigentlich niemand darüber, die Renten von Menschen die nur ein oder kein Kind großgezogen haben, zu kürzen? Oder umgekehrt, das großziehen von Kindern als Pflegeleistung anzurechnen.
Kinderlose zahlen höhere PV Beiträge und natürlich werden Erziehungszeiten bei der Rente berücksichtigt.
Wer weniger Kinder hat, hat mehr Zeit zu Arbeiten, und erhält damit auch mehr Gehalt und später mehr Rente.
Und zahlt damit natürlich auch mehr in die Solidarsysteme ein.
Und zahlt damit natürlich auch mehr in die Solidarsysteme ein.
Dafür bekommt er dann mehr Rente, die von den Kindern der Leute bezahlt wird, die dann nicht so viel Rente bekommen, weil sie ihre Zeit mit Kinder großziehen verbracht haben statt mit ordentlich Kohle machen.
Der Eifer mit dem diese Gesellschaft das Scheffeln von Geld belohnt ist einfach völlig unangemessen.
Das ist nur ein Argument, wenn man mehr bekommt, als man eingezahlt hat. Je später man geboren ist, desto schlechter stehen die Chancen dafür. (Anm.: Die Zahlen dort ignorieren soweit ich sehe sogar noch die Inflation).
Die Rente ist auch nicht das einzige Solidarsystem. Wer mehr verdient, zahlt auch mehr Steuern und Krankenversicherung, bekommt aber die gleiche Leistung raus wie jeder Andere.
Das gibt sich aber halt nicht aus. Es ist ja allseits bekannt, dass Kinder generell einen finanziellen Nachteil darstellen. Und der ist nicht unerheblich. Auch nach allen aktuellen Unterstützungs- und Ausgleichssystemen.
Dadurch geben Menschen mit Kindern deutlich mehr an die Gesellschaft als Menschen ohne Kinder. Und da Kinder zu bekommen eine freiwillige Entscheidung ist, kann man durchaus dafür sorgen, dass diese Entscheidung wenig bis gar nicht an finanzielle Aspekte geknüpft ist.
Menschen mit Kindern geben nicht an die Gesellschaft sondern an ihre Kinder. Die Kinder sind natürlich statistisch später ein Nutzen für die Gesellschaft, aber sie sind ebenso später auch ein Nutzen für ihre Eltern (emotional, aber auch durch ganz handfeste Unterstützung im Alter).
Du wirst nie 100% des Mehraufwandes und der Mehrkosten durch Kinder auf die Gesellschaft abwälzen können, und das wäre auch nicht gerechtfertigt. Du entscheidest dich für Kinder, weil du Kinder willst, nicht um der Gesellschaft zu helfen. (Wenn doch: Lass es bitte.)
Menschen mit Kindern geben definitiv nicht mehr an die Gesellschaft als Menschen ohne Kinder. Wie kommst du denn da drauf? Haushalte mit Kindern erhalten gigantische Mengen an Transferleistungen (Kindergeld, Freibeträge, Schule, Kita, etc) während kinderlose Haushalte halt einfach Steuern zahlen.
Schule und Kita sind Leistungen an die Kinder, und nicht an die Eltern. Kindergeld und Freibeträge sind zu niedrig, um auch nur annähernd Ausgleich zu schaffen.
Spätere Rentenbeiträge der Kinder sind Leistungen durch die Kinder und nicht durch die Eltern. Wie rum hättest du’s denn gern?
Kita ist übrigens definitiv eine Leistung an die Eltern, damit die arbeiten gehen können, um mehr von dem bösen Geld zu verdienen.
großziehen von Kindern als Pflegeleistung anzurechnen.
Doch, das wird angerechnet. Siehe den Link im anderen Kommentar.
Warum redet eigentlich niemand darüber
Weil das Prinzip seit vielen Jahrzehnten so gemacht wird (warum es bei dir nicht angekommen ist, wissen wir natürlich nicht). Es ist ausdiskutiert. Es wird nur noch über gelegentliche kleinere Änderungen geredet.
Siehe meinen Kommentar zum anderen Kommentar.
Abgesehen davon ist es auch seit Jahrzehnten bekannt, dass Kinder immer ein erheblicher finanzieller Nachteil sind. Warum das bei dir nicht angekommen ist, wissen wir natürlich nicht.
Weil die Diskussion über Babyjahr und Mütterrente schon vor Jahrzehnten geführt und seit 1986 so ca alle 5–10 Jahre Kindererziehungszeiten immer stärker angerechnet werden?
Ein Kind zu bekommen bedeutet für die Gesellschaft einen zusätzlichen Menschen. Dieser zusätzliche Mensch leistet dann einen Beitrag an die Gesellschaft, verlangt aber der Gesellschaft umgekehrt auch einiges ab: Infrastruktur, Sozialleistungen, Platz- & Ressourcenverbrauch, Emissionen etc. Wie groß das Kosten/Nutzen-Verhältnis eines einzelnen Menschen für die Gesellschaft ist, dürfte sehr individuell (und auch ein Stück weit subjektiv) sein.
Pauschal zu sagen, mehr Menschen = immer gut für die Gesellschaft, halte ich für falsch.
Damit aber die Kinder, die da sind, zu wertvollen Mitgliedern der Gesellschaft werden können, ist es natürlich sinnvoll, in diese zu investieren. Deshalb gibt es ja beispielsweise (weitergehend) kostenlose Bildung, Kindergeld, Steuerbefreiungen für Vereine und vieles mehr. Auch Erziehungszeit durch die Eltern wird ja gesellschaftlich an vielen Stellen vergütet (Rente, Kindergeld, bezahlte Abwesenheit bei Kind krank, Zuschüsse für sozialschwache Familien uvm.).
Über die Höhe diverser Leistungen kann man sicher debattieren aber deine Aussage, dass man Eltern nicht honorieren würde, kann ich nicht nachvollziehen.
Das sehe ich ähnlich, aber das ist gesellschaftlich eine eher kontroverse Thematik. Ich finde auch, dass Familien relativ gut subventioniert sind in unserem System, aber das vermischt sich dann mit dem Gefühl, selbst Elternteil zu sein. Das kann zuweilen schon in Überforderung ausarten und manchmal ist es auch einfach eine zumindest finanzielle Überbelastung. Wenn dann die Unterstützung vom Staat nicht reicht, fühlt man sich unfair behandelt. Ist wie überall, subjektiv und ich verstehe es, aber eben nur aus dieser Warte betrachtet.