Eine Anstellung lässt sich heute leicht finden, Personal wird dringend gebraucht. Doch die Wohnungssuche ist oft ein Albtraum – worunter zunehmend die Unternehmen leiden.
Es ist jedenfalls eindeutig, dass kontrollierte Ballung das A und das O zur Lösung der meisten Probleme der Moderne ist.
Diese “Probleme” würden mich jetzt mal interessieren. Denn das Ballen der Menschen nutzt den Menschen selber am wenigsten. Es macht sie höchstens besser kontrollierbar.
Die Zersiedlung wird ja auch nicht durch die Politik gefördert - Die nicht-Bezahlbarkeit des städtischen Wohnraums, die zu der Stadtflucht führt, ist das Resultat privater und gewerblicher Vermieter und Verkäufer, die den Hals nicht voll genug bekommen. Die Politik kann keine Mieten oder Verkaufspreise festlegen. Die Unattraktivität und Unbezahlbarkeit des Wohnraums ist eine Folge von Gier und Spekulation. Und das wird schlimmer werden, nicht besser.
Die Zersiedlung wird ja auch nicht durch die Politik gefördert
Doch, denn, sie setzt den Rahmen, in dem
Die nicht-Bezahlbarkeit des städtischen Wohnraums, die zu der Stadtflucht führt, […] das Resultat privater und gewerblicher Vermieter und Verkäufer, die den Hals nicht voll genug bekommen
ist. Du identifizierst die Ursache richtig und bleibst dann stehen, statt die Kausalkette bis zu ihrem Anfang zu verfolgen und der Ursache dieser Ursache auf den Grund zu gehen.
Die Politik kann keine Mieten oder Verkaufspreise festlegen.
Sie ist sogar noch viel mächtiger: Sie legt nämlich die Nutzung und die Bedingungen, zu denen Boden alloziert wird, fest. Es ist kein Naturgesetz, dass Boden wertschöpfend sein muss, sondern vielmehr ein gedankliches Überbleibsel des Feudalismus einerseits und der agraischen Prägung prä-industrieller Zeiten andererseits. Im Gegenteil liegt der Wert des Bodens im urbanen Raum ja gerade nicht in seiner Beschaffenheit (bsp. agraischer Ertrag), sondern ausschließlich in seinem städtischen Kontext. Die Stadt sollte als wertgebendes Element daher auch allein entscheiden, wie sie ihn gestaltet und nutzt und nicht von größeren politischen Institutionen dazu genötigt werden, ihn zu verkaufen. Dieser Verkauf ist nämlich ein ganz erheblicher Teil dessen, warum innerstädtischer Wohnraum so teuer ist. Die gezielte finanzielle Unterversorgung von Kommunen durch diese höheren Institutionen ist der andere. Städte würden nämlich selber bauen, wenn sie könnten. Auf der Bundesebene ist Städtebau und Wohnungsnot aber eben einerseits in der Verantwortlichkeit auf diese unteren zur Handlungsunfähigkeit zusammengestutzten Ebenen abgewälzt und andererseits hinter den Problemen der Zersiedlungsfreunde weggegerrymandert (symptomatisch dafür z.B. die Versorgung des ländlichen Raums mit Highspeed-Internet oder, dass man Kommunen Selbstbestimmung selbst in der Verkehrsgestaltung verweigert, um die Bedürfnisse der Vorstädte zu schützen).
Das ist das zentrale Problem unserer Zeit. Eine radikale Kommunalisierung der Politik ist die Zukunft, die wir brauchen und wahrscheinlich nicht kriegen werden.
Diese “Probleme” würden mich jetzt mal interessieren. Denn das Ballen der Menschen nutzt den Menschen selber am wenigsten. Es macht sie höchstens besser kontrollierbar.
Die Zersiedlung wird ja auch nicht durch die Politik gefördert - Die nicht-Bezahlbarkeit des städtischen Wohnraums, die zu der Stadtflucht führt, ist das Resultat privater und gewerblicher Vermieter und Verkäufer, die den Hals nicht voll genug bekommen. Die Politik kann keine Mieten oder Verkaufspreise festlegen. Die Unattraktivität und Unbezahlbarkeit des Wohnraums ist eine Folge von Gier und Spekulation. Und das wird schlimmer werden, nicht besser.
Doch, denn, sie setzt den Rahmen, in dem
ist. Du identifizierst die Ursache richtig und bleibst dann stehen, statt die Kausalkette bis zu ihrem Anfang zu verfolgen und der Ursache dieser Ursache auf den Grund zu gehen.
Sie ist sogar noch viel mächtiger: Sie legt nämlich die Nutzung und die Bedingungen, zu denen Boden alloziert wird, fest. Es ist kein Naturgesetz, dass Boden wertschöpfend sein muss, sondern vielmehr ein gedankliches Überbleibsel des Feudalismus einerseits und der agraischen Prägung prä-industrieller Zeiten andererseits. Im Gegenteil liegt der Wert des Bodens im urbanen Raum ja gerade nicht in seiner Beschaffenheit (bsp. agraischer Ertrag), sondern ausschließlich in seinem städtischen Kontext. Die Stadt sollte als wertgebendes Element daher auch allein entscheiden, wie sie ihn gestaltet und nutzt und nicht von größeren politischen Institutionen dazu genötigt werden, ihn zu verkaufen. Dieser Verkauf ist nämlich ein ganz erheblicher Teil dessen, warum innerstädtischer Wohnraum so teuer ist. Die gezielte finanzielle Unterversorgung von Kommunen durch diese höheren Institutionen ist der andere. Städte würden nämlich selber bauen, wenn sie könnten. Auf der Bundesebene ist Städtebau und Wohnungsnot aber eben einerseits in der Verantwortlichkeit auf diese unteren zur Handlungsunfähigkeit zusammengestutzten Ebenen abgewälzt und andererseits hinter den Problemen der Zersiedlungsfreunde weggegerrymandert (symptomatisch dafür z.B. die Versorgung des ländlichen Raums mit Highspeed-Internet oder, dass man Kommunen Selbstbestimmung selbst in der Verkehrsgestaltung verweigert, um die Bedürfnisse der Vorstädte zu schützen).
Das ist das zentrale Problem unserer Zeit. Eine radikale Kommunalisierung der Politik ist die Zukunft, die wir brauchen und wahrscheinlich nicht kriegen werden.
Edit: Höchstrelevante Entdeckung von drüben.