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    6 months ago

    Auf Bitte von Emilys Mutter sollte der Mitschüler Emilys Blutzuckerwert messen. Als er damit begonnen habe, sei die Klassenlehrerin im Zimmer erschienen, habe das Handy konfisziert, das Gespräch unterbrochen und sämtliche Schüler aus dem Zimmer geschickt. So erzählen es die Jugendlichen. Kurz darauf alarmierte die Lehrerin den Rettungsdienst. Emily erlitt im Anschluss einen ersten Herzinfarkt.

    Ein vergeblicher Rettungsversuch

    Der Anwalt der Eltern, Klaus Voßmeyer, stellte Strafanzeige gegen die vier Lehrer, die als Aufsichtspersonen die Reise begleitet haben. Er wirft ihnen unter anderem fahrlässige Tötung vor. Ihnen dürfte eine Garantenstellung zukommen, sagt Voßmeyer. Bei dem Wissen um Emilys Diabeteserkrankung und den sich über lange Zeit erstreckenden Hinweisen und Handlungsaufforderungen der Mitschüler, die Emily betreuten, sagt der Anwalt, könne man nicht ausschließen, dass die Lehrerin möglicherweise sogar vorsätzlich gehandelt hat.

    Als Beleg führt der Anwalt von Emilys Familie ein Foto an, das zeigt, in welch geschwächtem und hilflosem Zustand die Schülerin war; aufgenommen zwei Tage vor ihrem Tod. Das Bild zeigt Emily auf ihrem Bett in der Jugendherberge. Die 13-Jährige liegt auf der Seite, die Hände verkrampft, ihre Brille verschoben.

    Die Freundinnen schickten das Foto ihren Eltern, um über die Notlage Emilys zu informieren und Beistand zu bekommen, sagt Voßmeyer. Mit dem Rauswurf der Schulkameraden aus dem Herbergszimmer habe die Lehrerin auch die Hilfeleistung des Jungen, der Emilys Blutzuckerwert messen wollte, unterbunden. “Das war ein vergeblicher Rettungsversuch, ich sehe einen Zusammenhang zu dem erlittenen Herzinfarkt.”

    Was hätten die Eltern deiner Meinung nach anders machen können/müssen?