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    11 months ago

    Erstens ist es zumindest bei uns so, dass ein großer Teil der Patienten immer noch ohne Rettungsdienst in die Klinik kommt, auch mit wirklichen Notfällen. Und zweitens hat der Notarzt einfach begrenzte Möglichkeiten, oft steht erst nach dem CT oder Labor fest, was denn eigentlich das Problem ist.

    Ein Krankenhaus der Grundversorgung ist für 92% der Deutschen in unter 20 Minuten zu erreichen (Quelle). So große Einzugsgebiete sind also die absolute Ausnahme.

    Bei den Schwerpunkt- und Maximalversorgern gibt es ein paar wenige Lücken, wo man 45 Minuten oder länger unterwegs ist. Die müssen geschlossen werden, aber dafür reicht es 3-4 zusätzliche Kliniken zu errichten bzw. kleine Häuser zum Schwerpunktversorger auszubauen.

    Ich habe selber den Fall erlebt, dass mein Vater beim Joggen gestürzt und auf den Kopf gefallen ist. Und er hat nicht den Rettungsdienst gerufen, sondern sich von seinem Nachbarn in eine kleine ländliche Klinik fahren lassen. Sah auch erst mal alles nicht schlimm aus. Die Klinik hat ihn aufgenommen und unter Beobachtung gestellt. Als er dann plötzlich Wortfindungsstörungen hatte und sich merkwürdig verhielt, hätte er ein CT bekommen müssen, aber in dieser Klinik war das CT zu dieser Zeit nicht besetzt. Also musste er 40km weit in die nächste Klinik verlegt werden, was mit Transport und allem drum und dran über eine Stunde gedauert hat. Am Ende war zum Glück nichts, aber da frage ich mich schon wozu wir Kliniken brauchen, die bei der ersten Komplikation mit der Versorgung überfordert sind und weiterverlegen müssen. Denn selbst wenn sie ein CT gehabt hätten, was wäre denn gewesen wenn sie was gesehen hätten?