Nach derzeitigem Trend werde der Anteil der christlich-konfessionell gebundenen Menschen in Deutschland schon im nächsten Jahr unter 50 Prozent sinken. Die Konfessionslosen werden voraussichtlich Ende der 2020er-Jahre die 50-Prozent-Marke überschreiten und damit auch die absolute Bevölkerungsmehrheit stellen, wie Christopher Jacobi, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD bei der Vorstellung der Studie den 128 Delegierten des Kirchenparlaments erläuterte.

  • luxuslurch@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    8
    arrow-down
    23
    ·
    edit-2
    1 year ago

    Ihr seit beide vollkommen am Thema vorbei. Die kirchlichen Träger erbringen Leistungen für den Staat, z.B. Kinderbetreuung. Die Alternative ist, dass der Staat (in dem Beispiel wäre es die Stadt oder Gemeinde) die Leistung selber erbringt. In den genannten Beispielen geht es weder um Subventionen noch um Zuwendungen aus dem Kirchenstaatsvertrag.

    • taladar@feddit.de
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      17
      arrow-down
      1
      ·
      1 year ago

      Die kirchlichen Träger erbringen Leistungen für den Staat, z.B. Kinderbetreuung.

      Tun sie halt eben nicht. Sie erbringen ungefähr 5-6% dieser Leistung aus eigener Tasche, den Rest zahlt der Staat.

      • luxuslurch@feddit.de
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        6
        arrow-down
        19
        ·
        1 year ago

        Noch mal zum Verständnis: der Staat müsste sonst jemand anderen dafür bezahlen (z.B. einen freien Träger) oder selbst eine Organisationseinheit damit beschäftigen. Aber bezahlen muss er es in jedem Fall zu 100%.

        • woelkchen@lemmy.world
          link
          fedilink
          Deutsch
          arrow-up
          25
          arrow-down
          1
          ·
          1 year ago

          Ist doch gut, wenn der Staat das selber übernimmt. Dann gibt’s wenigstens demokratisch legitimierte Kontrolle.

          • luxuslurch@feddit.de
            link
            fedilink
            Deutsch
            arrow-up
            2
            arrow-down
            19
            ·
            edit-2
            1 year ago

            Die Vereinbarungen, die der Staat mit den Trägern schließt, sind genauso demokratisch legitimiert kontrolliert. Aber natürlich kann man den Anspruch als Stadt oder Gemeinde haben, es selber zu machen. Vielleicht solltest du das mal bei der nächsten Ratssitzung vorbringen?

            • woelkchen@lemmy.world
              link
              fedilink
              Deutsch
              arrow-up
              13
              arrow-down
              1
              ·
              1 year ago

              Ach deswegen dürfen katholische Kindergärten, deren Geld dann doch vom Staat kommt, Kinder anderer Konfessionen benachteiligen…🤪

              • luxuslurch@feddit.de
                link
                fedilink
                Deutsch
                arrow-up
                1
                arrow-down
                13
                ·
                1 year ago

                Anstatt eines Lachsmileys und eines pauschalen Vorwurfs wäre ein Beispiel besser. Da könnte man dann darüber diskutieren.

                • Wirrvogel@feddit.de
                  link
                  fedilink
                  Deutsch
                  arrow-up
                  13
                  ·
                  1 year ago

                  https://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitsrecht_der_Kirchen

                  Das fiele dann schon mal weg. Dieser Sonderweg ist einfach nur schlecht für Arbeitnehmer und wird staatlich durch die Finanzierung unterstützt.

                  https://www.kita.de/wissen/evangelischer-kindergarten/

                  75% aus staatlichen Mitteln finanziert, 10 % durch die Eltern und 15% durch die Kirche, trotzdem dürfen Kinder die nicht evangelisch sind bei der Aufnahme benachteiligt werden:

                  Aufgrund der deutschlandweit sehr begehrten und knappen Betreuungsplätze, gehen einzelnen evangelische Kindertagesstätten jedoch dazu über, evangelische Kinder zu bevorzugen. In der Praxis bedeutet dies in einigen Einrichtungen, dass Sie, ohne der evangelischen Kirche anzugehören, keine Chance auf einen Betreuungsplatz haben.

                  Wenn man als nicht-religiöse Eltern Pech hat und der einzige Kindergarten der am Wohnort noch einen Platz hat ist ein konfessioneller Kindergarten, dann muss man unter Umständen damit leben und die Kinder dort hinschicken, obwohl man mit dem was dort vermittelt wird nicht einverstanden ist. Das Recht auf einen Kindergartenplatz sollte aber ein Recht auf einen Kindergartenplatz ohne religiöse Ausrichtung sein, wenn man die nicht will.

                  Ein katholisches Krankenhaus kann dir nach einer Vergewaltigung die Pille danach verwehren, die meisten religiösen Krankenhäuser führen keine Abtreibungen durch, die meisten lehnen auch Ops ab die zu einer dauerhaften Unfruchtbarkeit führen. Da viele Krankenhäuser einer Religionsgemeinschaft gehören traägt das dazu bei, dass viele Menschen weite Fahrten auf sich nehmen müssen um Termine für diese OPs/Abbrüche zu bekommen.

                  Schwangerschaftsberatung für einen Schwangerschaftsabbruch ist Pflicht. In manchen Gegenden kann es schwer sein eine nichtkonfessionelle Beratungsstelle zu finden und die Konfessionellen beraten mit einem definitiven Ziel und nicht offen und nur auf die Situation der Frau fokussiert.

                  Mir fällt kein einziger Vorteil ein, den die Bürger durch konfessionelle Einrichtungen gegenüber staatlich geführten haben, auch die Beschäftigten haben nur Nachteile. Mein Urteil: Das kann nicht nur, das soll weg. Wenn sich die Kirchen eigene soziale Einrichtungen leisten wollen, können sie die auch zu 100% bezahlen.

                  • luxuslurch@feddit.de
                    link
                    fedilink
                    Deutsch
                    arrow-up
                    1
                    arrow-down
                    12
                    ·
                    1 year ago

                    Arbeitsrecht der Kirchen. Das fiele dann schon mal weg.

                    Das stand gar nicht zur Debatte, sondern die mutmaßliche Benachteiligung der Kinder.

                    Das Recht auf einen Kindergartenplatz sollte aber ein Recht auf einen Kindergartenplatz ohne religiöse Ausrichtung sein, wenn man die nicht will.

                    Ist es aber nicht, auch wenn man das für wünschenswert hält. Gleichzeitig setzt du damit dein vorheriges Argument außer Kraft, dass diese Kinder keine Chance auf einen Betreuungsplatz hätten. Das widerspricht sich. Im übrigen hat man für den Fall, dass man keinen Platz finden sollte, ja das Recht auf einen Platz und kann die Stadt oder Gemeinde verklagen und viel Geld für alternative Betreuungsformen zu erhalten. Ja, das passiert. Ja, Städte und Gemeinden sind panisch deswegen, weil sie gar nicht hinterher kommen, die benötigten Plätze zu schaffen.

                    Ein katholisches Krankenhaus kann dir nach einer Vergewaltigung die Pille danach verwehren

                    Die Pille danach ist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Seit 2015.

                    die meisten religiösen Krankenhäuser führen keine Abtreibungen durch

                    Das ist in der Tat für die Betroffenen sehr bitter, liegt aber vor allem daran, dass es kein “Recht auf Abtreibung” gibt, sondern nur ausnahmsweise straffrei unter bestimmten Voraussetzungen bleibt. Und somit am Ende auch eine Gewissensentscheidung des Arztes ist. Das ist meines Erachtens eine Stellschraube für den Gesetzgeber, nicht für das gesamte derzeitige System der Sozialwirtschaft, wie wir es jetzt haben.

                    Mein Urteil: Das kann nicht nur, das soll weg.

                    Ich akzeptiere diese Meinung. Du musst dann aber auch massenhaft Strukturen aufbauen, die jetzt nicht vorhanden sind. Danach dann aber bitte nicht über einen aufgeblähten Beamtenapparat oder so beschweren.

                • woelkchen@lemmy.world
                  link
                  fedilink
                  Deutsch
                  arrow-up
                  7
                  arrow-down
                  2
                  ·
                  1 year ago

                  Anstatt eines Lachsmileys und eines pauschalen Vorwurfs wäre ein Beispiel besser. Da könnte man dann darüber diskutieren.

                  Du bist nicht bereit ein Mindestmaß an eigener Recherche aufzubringen und erwartest auch noch, dass man dir den Hintern nachträgt. Bring etwas Medienkompetenz auf, dann kriegst du auch eine Diskussion statt schlapplachender Gesichter.

                  • luxuslurch@feddit.de
                    link
                    fedilink
                    Deutsch
                    arrow-up
                    1
                    arrow-down
                    11
                    ·
                    1 year ago

                    Also zu den pauschalen Vorwürfen gibt es auch noch Beleidigungen? Wow. Du musst beliebt sein.

        • pulsey@feddit.de
          link
          fedilink
          Deutsch
          arrow-up
          18
          arrow-down
          2
          ·
          1 year ago

          Der Staat bezahlt ein paar % weniger, dafür dürfen die Kirchen ihren Glauben dort durchdrücken.

          • luxuslurch@feddit.de
            link
            fedilink
            Deutsch
            arrow-up
            4
            arrow-down
            10
            ·
            1 year ago

            Wo genau zahlt der Staat weniger? Was ist denn hier das Verständnisproblem? Die Kirchen übernehmen, genauso wie freie Träger, Aufgaben des Staates gegen Geld.

        • Perditija@feddit.de
          link
          fedilink
          Deutsch
          arrow-up
          11
          ·
          1 year ago

          Ja, wenn dieser andere Träger das ganze auch ohne Religion hinbekommt, ist das die bessere Alternative und sollte so umgesetzt werden.

          • luxuslurch@feddit.de
            link
            fedilink
            Deutsch
            arrow-up
            1
            arrow-down
            9
            ·
            1 year ago

            Das ist eine Perspektive, die man vertreten kann. Man muss aber dabei bedenken: Den alternativen Träger muss es halt auch erstmal geben.

            • Enkrod@feddit.de
              link
              fedilink
              Deutsch
              arrow-up
              1
              ·
              1 year ago

              Ich verstehe nicht was das Problem mit “alternativen Trägern” sein soll. Der Staat trägt bereits fast die gesamten Kosten, die Institutionen verwalten sich größtenteils selbst. Wenn da die Kirche als Träger wegbricht, hast du da weiterhin die vom Staat bezahlte Verwaltung die weiterhin vom Staat bezahlt wird und weiterhin die (dann rein staatliche) Institution verwaltet. Dazu hast du dann plötzlich ein vernünftiges Arbeitsgesetz anstelle des kirchlichen und Ärzte müssen nicht mehr fürchten entlassen zu werden wenn sie etwas verschreiben wollen dass sie mit ihrem Gewissen durchaus vereinbaren können, für dessen Verschreibung die Kirche sie aber entlassen hätte.

              • luxuslurch@feddit.de
                link
                fedilink
                Deutsch
                arrow-up
                1
                ·
                edit-2
                1 year ago

                Ich verstehe nicht was das Problem mit “alternativen Trägern” sein soll.

                Da hast du aber eine alte Diskussion ausgegraben. Ich kann mich aber noch gut daran erinnern, dass ich überhaupt gar kein Problem mit “alternativen Trägern” beschrieben habe. Insofern gehe ich mal von einem Missverständnis deinerseits aus.

                Dazu hast du dann plötzlich ein vernünftiges Arbeitsgesetz anstelle des kirchlichen und Ärzte müssen nicht mehr fürchten entlassen zu werden wenn sie etwas verschreiben wollen dass sie mit ihrem Gewissen durchaus vereinbaren können, für dessen Verschreibung die Kirche sie aber entlassen hätte.

                Das “Arbeitsgesetz” (?) ist für alle gleich. Es sieht zum Beispiel vor, dass der Arbeitnehmer eine Loyalitätspflicht hat. Überall, egal ob nun im öffentlichen Dienst oder in der Bank oder in einem Krankenhaus.