Um das Lager der Dissidenten in den eigenen Reihen zu besänftigen, will der FDP-Chef sich offenbar als Hardliner mit klarer Kante profilieren. Aber mit dem Kohleausstieg hat er sich das falsche Thema ausgesucht. Investoren sehen Engagements in fossile Energien längst als geschäftliches Risiko.
Aber selbst unter dem Gesichtspunkt ist Lindner immer noch ein Idiot. Denn die großen Energieunternehmen in Deutschland sind längst beim Ausstieg aus der Kohle, teilweise sogar schneller als gesetzlich vorgesehen. Weil deren Anleger halt auch nicht blöd sind, und einen zu langen Verbleib bei fossilen Energieträgern als Investitionsrisiko sehen.
Die selbe Reaktionen bekommt Lindners eFuel Unsinn und blockieren des gesetzlichen Endes von Verbrennungsmotoren von Automobilherstellern, die schon viel früher aussteigen wollen.
Die schütteln alle nur mit dem Kopf und fragen sich, was der Mist soll und wären alle glücklich über klare Richtlinien ohne den Hickhack der FDP.
Letztendlich ist die FDP nichts weiter als ein Überlaufbecken der CDU, mit den selben veralteten Ansichten und modernem Buzzword-Bingo aber ohne den bürgerlichen Anstrich. Weshalb sie in der Regierung auch nie erfolgreich sind. Sie sind entweder mit der CDU zusammen das etwas anders gefärbte Anhängels, dass sich durch nichts Eigenes auszeichnet oder sie sind ein Hindernis für Politik, weil sie zwar in Koaltionsverhandlungen groß über Zukunftspläne (Investitionen, Digitalisierung, Bürokratieabbau, Modernisierung) reden, aber eigentlich nichts davon ernst meinen und lieber altertümliche Wirtschaftspolitik machen wollen… aber ohne die Größe zu haben sich durchzusetzen. So oder so verlieren sie damit auf Dauer.
Der Lindner ist ein klassischer BWL-Justus. Die denken nicht weiter als bis zur Veröffentlichung der nächsten Quartalszahlen. Ist das Idiotie? Natürlich. Aber so läuft der Laden halt.
Naja, ich denke schon, dass es noch viele Elemente der Wirtschaft gibt, die genau das wollen, Stichwort Porsche.
Aber auch für die anderen Firmen kann es ein Vorteil sein. Je länger Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutz als “besonders” und nicht als “standard” wahrgenommen werden, desto mehr Geld können die Unternehmen über Subventionen und “Entschädigungen” einheimsen. Das sehen wir z.B. beim Kohleausstieg wo eigentlich klar war, dass es nicht wirtschaftlich ist, die Kraftwerke bis 2038 weiterzubetreiben, aber man jetzt für den sowieso wirtschaftlich notwendigen Ausstieg noch kräftig “Entschädigung” kassieren kann.
Für sowas braucht man einen Stänkerer wie die FDP. Das gleiche Spiel hätte man ja auch mit den AKWs spielen können, wo dann doch nochmal für zwei jahre verlängert wird, aber die Reinvestitionen und Wartung wahrscheinlich für 10 Jahre bzehalt worden wären.
Schließlich müssen wir auch die unsägliche antisemitische “Baerbock-Verbotsmoses”-Kampagne der INSM bedenken. Die INSM wird vom Arbeitgeberverband Elektro und Metall, einem der mächtigsten Industrieverbände in Deutschland finanziert. Also war es mindestens vor zwei Jahren noch voll im Interesse großer Teile der Industrie, so zu agieren.
Die zahlen halt aber die wählen nicht. Lindner und seine 40 Räuber zielen mit mit ihrem Gequake eher auf den typischen Welt-Leser, der noch nicht bei der AfD ist.
Das kommt gut hin.
Nein, das ist kein Unsinn. Wenn die Klimalobby die Kohle bekämpft, haben sie weniger Resourcen um gegen Gas und Öl zu kämpfen. Beide haben aber auch gerade wirklich große Probleme. Gerade beim Gas es durch das Wegfallen des Transits russischen Erdgases gerade ein großer Markt für die Branche weggefallen. Mit dem Heizungsgesetz geht es jetzt an den größten Verbraucher.
Bei Öl sieht es momentan so aus als ob die Anzahl der Autos mit Verbrennungsmotor in Deutschland langsam sinkt und allgemein weniger gefahren wird. Bei Autos gibt es schon das fossile Antriebsverbot 2035. Da fehlen noch die LKW, aber auch da dürfte durch die neue Maut etwas Bewegung in die Sache kommen.
Mit anderen Worten die Gas und Ölindustrie in Deutschland hat gerade ein paar große Probleme und würde viel lieber über Kohle reden.